Prof. Dr. med. R. Klapdor

Ist das (noch) seriös?

Ein aktueller Beitrag zum Thema „Prof. Uhl, Frau Prof. Meissner und die Maly-Meditation“


Herr Prof. Uhl und Frau Prof. Meissner haben auf meine bisherigen Nachfragen und Ausführungen zu der im Mai 2023 erschienenen Publikation

EXPLORING PAIN, QUALITY OF LIFE, AND EMOTIONAL WELL-BEING IN PATIENTS WITH ADVANCED PANCREATIC CANCER PRACTICING SPIRITUAL MEDITATION: A PILOT STUDY“

AUTOREN: CHRISTINE EGGERS, ELISABETH OLLIGES, STEFAN BOECK, STEPHAN KRUGER, WALDEMAR UHL, KARIN MEISSNER. COMPLEMENT MED RES (KARGER VERLAG) 2023:30, 289–298

ist heute nicht geantwortet.

Da beide weiterhin keine Bereitschaft zeigen, die Patienten und Leser dieser „wissenschaftlichen Arbeit“ vor möglichen Mißverständnissen, Fehlinterpretationen und/oder einer potentiell unseriösen Werbung mit dieser Publikation 2023 zu schützen, erlaube ich mir im Folgenden den nachfolgenden Zwischenbericht über meine aktuelle Sicht dieser Publikation, im Folgenden Publikation 2023 genannt, in der Hoffnung, dadurch den Patienten und ihren Ärzten und Betreuern zu helfen, für sich selbst die richtigen Schlußfolgerungen aus dieser „Publikation 2023“ zu ziehen und sich vor einer evtl. unseriösen Werbung mit dieser Publikation für die Maly-Meditation zu schützen.

a)

Die oben genannte „Publikation 2023“ sagt von sich:

We performed a pilot study with follow-up until one year to explore changes in pain, quality of life..”(“Abstract”), „The aim of the study was to examine changes in pain, quality of live.“(“Introduction”) and „All participants provided written informed consent. The study protocol was approved by Local Ethical Review Board of the medical faculty at LMU Munich (No. 544-13) (“Material and Methods”).”

Sie berichtet über eine Untersuchung an 20 Patienten mit Pankreaskarzinomen als klinische Studie mit Studienprotokoll und Ethik-Votum 544-13. Die Ergebnisse zeigen eine vorübergehende Verbesserung von 5 relevanten Parametern der Lebensqualität während einer begleitend, d.h. zusätzlich zu den anerkannten Standardtherapien (vergl. z.B. die S3-Leitlinien) durchgeführten „Meditation nach Maly“ - angeblich „interessante Ergebnisse“, die nach den Autoren durch eine randomisierte Studie weiter abgeklärt werden sollten.

Diese Studie dürfte bzw. kann oder könnte bei Patienten und ihren Ärzten und Betreuern die Hoffnung aufkommen lassen bzw. unterstützen, daß über eine Maly-Meditation auch eine Verbesserung ihrer Überlebenszeit erreicht werden kann - auch wenn dieser Aspekt, mit dem Herr Prof. Uhl und Herr Maly seit ca. 15 Jahren für die Maly-Meditation werben, in der „Publikation 2023“ nicht angesprochen wird.

Denn Herr Prof. Uhl und Herr Maly werben seit ca. 15 Jahren mit von ihnen angeblich bereits beobachteten mehrjährigen Verlängerungen der Überlebenszeit bis hin zu Tumorfreiheit und Heilungen um Patienten für die Maly-Meditation,

und zwar mit ihrem mehrstufigen `Heilkonzept`, das besagt, daß die Heilmeditation nach Maly über eine Verbesserung der Lebensqualität zu einer Aktivierung von sog. Selbstheilungskräften und darüber zu einer Verlängerung der Überlebenszeit bis hin zu Tumorfreiheit und Heilung führen kann.

Eine nähere Beschäftigung mit dieser „Publikation 2023“ zeigt allerdings, daß die „Publikation 2023“ - wenn auch für den Leser aus dem Text der Arbeit nicht erkennbar - über keine eigenständige Studie mit eigenem Studienprotokoll, eigenen Fragebögen und eigenem Ethik-Votum 544-13 berichtet, sondern `nur` über ausgewählte Daten einer klinischen Studie von Frau Prof. Meissner (auch LMU-Studie genannt), die in Form einer Dissertationsschrift (im Folgenden „Dissertation 2019“ genannt) im Jahre 2020 von der LMU München in das Netz gestellt wurde, für die Studienprotokolle, Fragebögen und das Votum 544-13 auch vorliegen, die allerdings primär die Frage nach einer Verlängerung der Überlebenszeit durch eine begleitend durchgeführte Maly-Meditation untersuchte. In Rahmen dieser Studie wurden die Patienten gleichzeitig an Hand diverser Fragebögen nach Veränderungen der Lebensqualität und nach ihrer Meinung über diese, wenige Jahre zuvor entwickelte Meditationsvariante gefragt.

Aus dieser „Dissertation 2019“ haben Herr Prof. Uhl und Frau Prof. Meissner in ihre „Publikation 2023“ nur die positiv interpretierten Daten zur Lebensqualität unter der begleitenden Maly-Meditation übernommen und diese Daten gleichzeitig statistisch neu ausgewertet und dadurch `aufgewertet` (statt 2 Parametern zeigen in der „Publikation 2023“ 5 Parameter der Lebensqualität unter der Maly-Meditation eine relevante Verbesserung) -
aber nicht die - aus Sicht der Befürworter der MalyMeditation – wohl negativ zu sehende Diskussion der Ergebnisse zur Überlebenszeit, die keinen Nachweis für eine Verlängerung der Überlebenszeit durch die begleitende Maly-Meditation nachweisen konnte - und damit das 2 Absätze zuvor geschildert Heilkonzept der Herren Prof. Uhl und Maly nicht bestätigt.

Durch diese Reduktion der klinischen Studie der Dissertation 2019 (trotz Verbesserung der Lebensqualität kein Nachweis einer Lebensverlängerung) zu der Studie der Publikation 2023 (Nachweis einer starken Verbesserung der Lebensqualität, ohne Diskussion der in der Dissertation 2019 diskutierten Überlebenszeiten), drehen Herr Prof. Uhl und die anderen Autoren das negative Ergebnis der in der Dissertation 2019 beschriebenen Studie – keine Verlängerung der Überlebenszeiten, keine Stützung des Heilkonzeptes der Herren Prof. Uhl und Maly – um in das potentiell positive Ergebnis der Studie der Publikation 2023:

in eine `Assoziation` einer starken Verbesserung der Lebensqualität mit der Durchführung der Meditation nach Maly, die, da die negativ zu sehenden Ergebnisse zur Überlebenszeit der Dissertation 2019 verschwiegen werden, den Lesern und Patienten die Hoffnung läßt oder auch suggeriert, daß eine Meditation nach Maly über eine Verbesserung der Lebensqualität auch ihre Überlebenszeit verlängern bzw. verbessern kann – eben über das Heilkonzept, für das die Herren Prof. Uhl und Maly seit ca. 15 Jahren mit angeblichen Lebenszeitverlängerungen bis hin zur Tumorfreiheit und Heilungen durch Einsatz der Maly-Meditation anhand von Einzelfällen werben.

Ist es seriös,
aus einer klinischen Studie („Dissertation 2019“), die trotz einer Verbesserung der Lebensqualität unter einer Maly-Meditation die Möglichkeit einer Verlängerung der Überlebenszeit bis hin zu Heilungen – und zwar über das mehrstufige `Heilkonzept` der Herren Prof. Uhl und Maly - verneint,
nur einen Auszug herauszunehmen, diesen statistisch aufzuwerten, und dann diesen Auszug als eigenständige klinische Studie zur Lebensqualität unter einer begleitenden Maly-Meditation mit Studienprotokoll und Ethik-Votum 544-13 erscheinen zu lassen und zu veröffentlichen („Publikation 2023“) - und zwar als eine klinische Studie, die die Leser, die Patienten und ihre Ärzte und Betreuer weiterhin darauf hoffen lassen kann, daß ihre Überlebenszeit und Heilungschancen über eine Verbesserung der Lebensqualität durch eine begleitende Maly-Meditation verbessert werden können?

b)

Für die in der „Publikation 2023“ wiedergegebene Studie zur Lebensqualität gibt es nach den Ausführungen unter a) damit auch kein eigenes Studienprotokoll, keine eigenen Fragebögen, keine eigenen Beurteilungen und kein eigenes Ethik-Votum 544-13.

Vielmehr wurden das Studienprotokoll, das Ethik-Votum, die Fragebögen und die darauf festgehaltenen Antworten einfach aus der „Dissertation 2019“ in die „Publikation 2023“ übernommen,

- obwohl die „Dissertation 2019“ primär die Frage nach einer Verlängerung der Überlebenszeit, eben über eine Verbesserung der Lebensqualität, die dann zu einer Aktivierung sog. Selbstheilungskräfte führen soll, beantworten sollte – d.h.,

- obwohl sich Studienunterlagen, Patientenaufklärung und Fragebögen sowie Ethik-Votum für eine Studie, die nur nach Änderungen der Lebensqualität fragt, formal und auch inhaltlich von Studienunterlagen für eine Studie, die primär nach der Überlebenszeit in Abhängigkeit von der Lebensqualität fragt, unterscheiden dürften bzw. müßten.

Ist es wirklich seriös,
die Studienunterlagen, wie Studienprotokoll, Fragebögen, Ethik-Votum und die anhand der Fragebögen erhobenen Antworten/Aussagen der Patienten einfach aus der „Dissertation 2019“ (Frage nach einer Verlängerung der Überlebenszeit über eine Verbesserung der Lebensqualität) in die Publikation 2023“ (alleinige Frage nach einer Verbesserung der Lebensqualität) zu übernehmen?

c)

Obwohl die „Dissertation 2019“ in der „Publikation 2023“ mit keinem Wort erwähnt wird, berichten beide Arbeiten über dieselben Patienten.
Damit sind zwangsläufig auch die Überlebenszeiten für die Patienten in der „Publikation 2023“ dieselben wie die in der „Dissertation 2019“
– auch wenn die medianen Überlebenszeiten in der „Publikation 2023“ mit 12 Monaten (seit Stellung der Diagnose) länger als in der „Dissertation 2019“ mit 10 Monaten (seit Beginn der Therapien) angegeben werden.

Folglich kann auch die „Publikation 2023“, wie schon die „Dissertation 2019“, nicht als Unterstützung des `Heil-Konzepts` der Herren Prof. Uhl und Maly dienen.

Vielmehr spricht die in der „Publikation 2023“ beschriebene klinische Studie noch eindrucksvoller als die „Dissertation 2019“ gegen dieses `Heil-Konzept`. Denn die „Publikation 2023“ kann sogar trotz angeblicher starker Verbesserung von 5 relevanten Parametern der Lebensqualität (in der „Dissertation 2019“ waren es nur 2 Parameter) keine Verlängerung der Überlebenszeit der Patienten nachweisen.

Dies kann ein Leser oder ein Patient aber nur dann erkennen, wenn er bereits vor dem Lesen der Publikation 2023 von der „Dissertation 2019“ gehört hat und die Diskussion der Ergebnisse zur Überlebenszeit der Patienten dieser „Dissertation 2019“ kennt. Denn auf die „Dissertation 2019“ wird in der „Publikation 2023“ mit keinem Wort hingewiesen bzw. Bezug genommen.

Ist dieses Vorgehen
d.h. das Verschweigen der Diskussion der negativ zu sehenden Überlebenszeiten der Patienten der „Dissertation 2019“ in der „Publikation 2023“, so daß in einem Leser oder einem Patienten über die alleinige Schilderung der positiv zu sehenden Ergebnisse zur Lebensqualität die Hoffnung aufkommen oder verstärkt werden kann, daß über die Maly-Meditation über das mehrstufige `Heilkonzept` auch Heilerfolge möglich sind, als seriös zu sehen?

d)

In der „Publikation 2023“ umschreiben die Autoren in dem Abschnitt „Material and Methods“ den Meditationstherapeuten mit dem Passus „A standardized form of spiritual meditation was guided by an experienced meditation practitioner who regularly worked with cancer patients“, der nach „Ref. 13“ (unter Referenz 13 ist das Buch Herrn Malys aus dem Jahre 2012 aufgeführt) die Meditationen der Studie der „Publikation 2023“ durchgeführt und geleitet haben sollohne den Namen des Meditationstherapeuten zu nennen.

Für einen Leser, der bereits die Dissertation 2019 kennt, kann es sich aber nur um Herrn Maly handeln,

- weil die „Publikation 2023“ und die „Dissertation 2019“ über dieselbe Studie und dieselben Patienten berichten, und

- weil in der „Dissertation 2019“ ausdrücklich Herr Maly als allein verantwortlicher Therapeut für die Anleitung und Durchführung der Meditationen genannt wird, und ihm entsprechend in der „Dissertation 2019“ ausdrücklich für diese seine Mitarbeit gedankt wird.

Ist es seriös,
wenn die Autoren - statt Herrn Maly namentlich zu nennen - in der „Publikation 2023“ eine Formulierung wählen, die, ohne daß der Name des Meditationstherapeuten genannt wird, den Leser bzw. den Patienten, seine Ärzte und seine Betreuer einen allgemein als seriös und erfahren geltenden Meditationstherapeuten annehmen lassen, auch wenn dem nicht so sein sollte?

Zweifellos gibt es einen Ordinarius einer Chirurgischen Universitätsklinik, der auch als Leiter eines von der Deutschen Krebshilfe zertifizierten und unterstützten Pankreaskarzinomzentrums und seit 2019 auch als Mitglied des Hauptausschusses des AdP e.V. für Herrn Maly als seriösen und erfahrenen Meditationstherapeuten wirbt.

Aber es sind doch keineswegs alle seriösen Ärzte und Wissenschaftler, auch nicht alle seriösen Meditationstherapeuten dieser Meinung. Denn Herr Maly wirbt seit ca. 15 Jahren mit, über die Aktivierung von sog. Selbstheilungskräften erklärten Lebenszeitverlängerungen bis hin zu Heilungen für die von ihm entwickelte Maly-Meditation, ohne jemals m.W. nachvollziehbare Belege für diese seine Heilerfolge angegeben bzw. vorgelegt zu haben –
so daß auch für Herrn Maly, wie auch für Herrn Prof. Uhl, die Warnung von anerkannten Krebsgesellschaften und Experten der Integrativen Medizin zu diskutieren ist. Diese Krebsgesellschaften und Experten warnen bekanntlich wegen der Gefahr der Unseriosität vor Therapeuten, die mit angeblichen Heilerfolgen/Heilungen für neue Verfahren werben, ohne jemals nachvollziehbare Unterlagen vorgelegt zu haben.

e)

Die in der „Publikation 2023“ wiedergegebenen Ergebnisse einer klinischen Studie, die allein die Frage nach einer Verbesserung der Lebensqualität geprüft und dann auch eine Verbesserung von 5 relevanten Parametern unter einer begleitenden Maly-Meditation gezeigt haben will, dürften zumindest den einen oder anderen Patienten, der die „Dissertation 2019“ nicht kennt (in der „Publikation 2023“ wird die „Dissertation 2019“ kein einziges Mal genannt), dazu verleiten, darauf zu hoffen, daß über eine begleitende Maly-Meditation gemäß des schon genannten „Heilkonzeptes“ der Herren Prof. Uhl und Maly auch seine individuelle Überlebenszeit verlängert werden kann.

Die Leser und Patienten der „Publikation 2023“ laufen daher die Gefahr, durch die „Publikation 2023“ in der Form, in der sie vorliegt, einem Trugschluß zu erliegen!

Denn eine Hoffnung auf eine, durch eine Verbesserung der Lebensqualität ausgelöste Lebensverlängerung bis hin zur Tumorfreiheit und Heilung kann durch die „Publikation 2023“ nur deshalb erweckt werden, weil Herr Prof. Uhl und seine Co-Autoren in ihrer „Publikation 2023“ nur die Ergebnisse zur Lebensqualität aus der „Dissertation 2019“ übernommen und, nach `Aufwertung` über eine neue statistische Auswertung, als eigenständig erscheinende klinische Studie mit dem EthikVotum 544-13 publiziert haben, nicht aber die Analyse und Diskussion der Überlebenszeit dieser Patienten. Diese konnte, wie schon erwähnt, für die Patienten der, in der „Dissertation 2019“ beschriebenen LMU-Studie von Frau Prof. Meissner nicht verlängert werden - damit auch nicht für die Patienten der „Publikation 2023“, da in beiden Arbeiten über dieselben Patienten berichtet wird.

Ist es seriös,
Patienten mit einer überwiegend auch heute noch meist lebensbedrohlichen Tumorerkrankung, wie dem Pankreaskarzinom, in ihrer Todesangst und im Rahmen ihrer Suche nach einer evtl. doch noch wirksamen Therapie mit unwahren, evtl. auch täuschenden oder zumindest zweideutigen Aussagen zu der Anwendung von Therapien zu verleiten, die nicht nur wegen eines finanziellen und zeitlichen Aufwands den Patienten auch schaden können/könnten?

f)

Darüber hinaus fallen in der „Publikation 2023“ verschiedene Punkte bzw. Änderungen/ Abweichungen von den Ergebnissen bzw. Ausführungen in der „Dissertation 2019“ auf, die dazu beitragen könnten bzw. können, die Ergebnisse der klinischen Studie zu verschönern und gefälliger oder positiver aussehen zu lassen.

- Einmal z.B. Punkte, die trotz Anmahnung durch Leser der „Dissertation 2019“ von den Autoren der „Publikation 2023“ über die 3 Jahre bis zum Erscheinen der „Publikation 2023“ nicht berücksichtigt wurden (z.B. Verweigerung einer adäquaten Diskussion der Ergebnisse der Chemotherapien bei diesen Patienten; Verweigerung der Analyse der Untergruppe von 7 Patienten, die nach 1 Jahr noch lebten, d.h. bei einer Gruppe von Patienten, bei denen die Anzahl der Patienten über den Behandlungszeitraum von 12 Monaten nicht abgenommen hat, sondern konstant geblieben ist.).

- Zum anderen z.B. Punkte, die die „Publikation 2023“ `überzeugender erscheinen lassen können oder könnten (z.B. die unterschiedliche Angaben zu den study visits; voneinander abweichende Fallzahlen in den Abbildungen und Tabellen; Angabe der medianen Überlebenszeiten mit 12 (2023) statt 10 Monaten (2019), Weglassen der n-Zahlen auf den ansonsten `schönen bunten` Abbildungen der „Publikation 2023“, so daß die Abbildungen die Abnahme der Patientenzahlen von 20 auf 7 nach 12 Monaten nicht gleich erkennen lassen, unterschiedliche Angaben zu den an der Studie teilnehmenden Kliniken usw.).

In diesem Zusammenhang sei auch noch einmal darauf hingewiesen, daß die Daten der „Dissertation 2019“ zur Lebensqualität mit der Übernahme in die „Publikation 2023“ gleichzeitig auch über eine neue statistische Auswertung `aufgebessert` wurden. Mit der in der Dissertation 2019 verwendeten Statistik, die angeblich der Abnahme der Patientenzahlen von 20 auf 7 Patienten nach 12 Monaten Rechnung tragen sollte, konnte in der „Dissertation 2019“ nur für 2 Parameter der Lebensqualität eine Verbesserung nachgewiesen werden. In der „Publikation 2023“ gelang es dagegen, mit einem anderen statistischen Verfahren eine relevante Verbesserung von 5 Parametern nachzuweisen, trotz gleicher Basisdaten, und zwar jetzt auch - im Gegensatz zur „Dissertation 2019“ - die Parameter Schmerz, Angstgefühle, Stress und globale Lebensqualität.

Ist dieses Vorgehen, ohne in der „Publikation 2023“ auch nur mit einem Wort auf die „Dissertation 2019“ bzw. deren Daten/Ergebnisse hinzuweisen, als seriös anzusehen?

Beim Vergleich der „Dissertation 2019“ und der „Publikation 2023“ fällt übrigens auch auf, daß Herr Prof. Uhl in der „Dissertation 2019“ `nur` als Direktor einer Chirurgischen Universitätsklinik genannt wird, über dessen Klinik 2 Patienten in die Studie aufgenommen wurden. In der „Publikation 2023“ wird Herr Prof. Uhl dagegen als CoAutor und unter „Author contributions“ unter „writer“, „reviewer“, „data interpretation“ und „supervision“ aufgeführt.

Wie ist dieses Vorgehen zu erklären?

g)

Unter „Conflict of Interest Statement“ findet sich am Ende der „Publikation 2023“ der folgende Passus:

Karin Meissner received honorary for two lectures on placebo/nocebo effects as part of a training course of the meditation practitioner Wolfgang Maly. The other authors have no Conflict of Interest to declare.“

Aber - trifft der Passus „The other authors have no conflict of interest to declare“ auch auf Herrn Prof. Uhl zu?

Unter „Interessenkonflikt“ findet sich z.B. die folgende Definition:

Auf der Grundlage der Definition von Thompson erarbeitete die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften eine eigene Definition:

Interessenkonflikte sind definiert als Gegebenheiten, die ein Risiko dafür schaffen, dass professionelles Urteilsvermögen oder Handeln, welches sich auf ein primäres Interesse bezieht, durch ein sekundäres Interesse unangemessen beeinflusst wird.“[9]

Besteht nicht zumindest die Möglichkeit eines derartigen Risikos?

So führt Herr Maly auf seiner Homepage u.a. aus:
„Wolfgang Maly hat nachweislich die spirituelle Gabe, einen Heilungsprozess anzuregen und zu unterstützen.

Er führt eine seelsorgerische Beratung und eine Heilmeditation für Seele-Geist-Körper mit dem Patienten und ihren Angehörigen durch. Das hat bei vielen Patienten zur Heilung geführt.“

Und unter „Ausbildung“, die von seinem Institut für Maly-Meditationstherapien, der Maly-Holistic-Healing-GmH ® durchgeführt wird, schreibt Herr Maly u.a.:

daß die kostenpflichtige Ausbildung zum zertifizierten Maly-Meditationstherapeuten „in Kooperation mit und Zertifizierung durch unseren wissenschaftlichen Beirat Prof. Dr. med. Waldemar Uhl für das Institut für Maly-Meditationstherapie®“ durchgeführt wird.

Im Rahmen einer derartigen Ausbildung hatte übrigens m.W. auch Frau Prof. Meissner die beiden oben genannten Lectures gehalten.

Auch ist es m.E. durchaus denkbar, daß es z.B. auch dann zu einem „Conflict of interest“ kommen kann,
wenn ein Verfasser einer Publikation, evtl. z.B. unter dem Druck, endlich eine „wissenschaftliche Publikation“ in einer internationalen oder anerkannt wissenschaftlichen Zeitschrift vorweisen zu können, mit allgemein anerkannten, auf Korrektheit basierenden Grundlagen ärztlichen und wissenschaftlichen Arbeiten in Konflikt gerät?

Herr Prof. Uhl wirbt seit ca. 15 Jahren für die Seriosität von Herrn Maly, für dessen Heilerfolge, dessen Qualifikation und die durchaus auch kostenpflichtige Maly-Meditation – ohne bis heute erkennen zu lassen, daß er über nachvollziehbare Unterlagen verfügt, die seine Ausführungen nachvollziehbar belegen könnten.

Herr Prof. Uhl ist m.W. der einzige Ordinarius, der für das „Heil“-Konzept: „Maly-Meditation –Verbesserung der Lebensqualität – Aktivierung von Selbstheilungskräften mit nachfolgender Lebenszeitverlängerung bis zur Tumorfreiheit und auch Heilung“ in Vorträgen oder Beiträgen im Netz und auf seiner Homepage geworben hat bzw. wirbt – ohne daß er, trotz zahlreicher Nachfragen, bis heute bereit war, nachvollziehbare Unterlagen vorzulegen oder auch nur die Nachfragen zu bestätigen.

Herr Prof. Uhl wirbt für die Maly-Meditation damit, daß er sie im Vergleich mit den anderen Meditationsformen für besonders geeignet hält - ohne jemals – trotz entsprechender Nachfragen - nachvollziehbare Belege für diese seine Behauptung, z.B. Ergebnisse von Studien, vorgelegt zu haben.

Herr Prof. Uhl hat für das Buch Herrn Malys aus dem Jahre 2012 ein werbendes Vorwort für die s.E. besonders zu empfehlende Maly-Meditation geschrieben, mit dem Herr Maly heute noch auf seiner Homepage für seine Maly-„Heil“meditation wirbt - ohne jemals nachvollziehbare Unterlagen zu nennen oder vorzulegen.

Herr Prof. Uhl hat im Jahr 2015 die ersten Diplome an die neuen sog. Maly-Therapeuten nach Abschluß der Fortbildung, an der m.W. auch Frau Prof. Meissner mitgewirkt hatte, in seiner Klinik verliehen. Gegen Ende des Video-Mitschnitts dieser Verleihung läßt Herr Prof. Uhl mit dem Hinweis werben, daß durch die Maly-Meditation die Hoffnung auf Heilung wieder möglich geworden ist - ohne nachvollziehbare Belege vorzulegen bzw. zu nennen.

Bis heute hat Herr Prof. Uhl auf meine Nachfragen, welche Selbstheilungskräfte durch die Maly-Meditation aktiviert werden, über die angeblich eine Lebensverlängerung und/oder Tumorfreiheit oder Heilung erreicht wird, nicht geantwortet, ebenso wenig wie auf meine Nachfragen, ob er selbst jemals auch nur einen Patienten beobachtet hat, bei dem es durch eine begleitende Maly-Meditation nachvollziehbar zu einer Verlängerung der Überlebenszeit oder einer Tumorfreiheit gekommen ist.

Auch den bereits vor 10 Jahren im Netz erhobenen Vorwurf der Unseriosität hat Herr Prof. Uhl m.W. bis heute nicht durch Vorlage entsprechender Unterlagen, wie z.B. einer seriösen Publikation in einer angesehenen Zeitschrift, widerlegt.

Darüber hinaus wirbt Herr Prof. Uhl seit Jahren mit einer guten Zusammenarbeit zwischen ihm, seiner Klinik und Herrn Maly.

Seit Jahren wirbt Herr Prof. Uhlmit einer guten Versorgung der Patienten durch wechselseitige Zuweisungen der Patienten zwischen ihm bzw. seiner Chirurgischen Klinik in Bochum und Herrn Maly.

Herr Prof. Uhl führt seit Jahren, einzigartig für die Bundesrepublik, zusammen mit Herrn Maly regelmäßig Veranstaltungen für die Maly-Meditation in seinem Klinikum durch, in denen er für Herrn Maly, für die Maly-Meditation, aber auch für seine Klinik und die Einbeziehung der Komplementärmedizin in seiner Klinik wirbt, ohne bisher nachvollziehbare Daten vorgelegt zu haben.

Seit Jahren läßt Herr Prof. Uhl in seiner Gegenwart mit den angeblichen Heilerfolgen Herrn Malys durch eine begleitende Maly-Meditation werben, seit Jahren unterstützt er dessen Werbungen durch seine Ausführungen/Hinweise auf die aus seiner Sicht und nach seinen Erfahrungen besonders geeignete Meditation nach Maly, insbesondere für Patienten mit Pankreaskarzinomen.

Auch auf der Internetseite seiner Klinik berichtet Herr Prof. Uhl unter der Überschrift „Komplementärmedizin“ nur über die Maly-Meditation.

Wie schon zuvor ausgeführt, läßt Herr Prof. Uhl sich auf der Homepage Herrn Maly`s als „Wissenschaftlichen Beirat“ seiner Firma „Maly-Holistic-Healing-GmH ®“ausgeben, ohne einen Hinweis, ob es sich dabei um eine rein ehrenamtliche Tätigkeit Herrn Prof. Uhl`s handelt.

Dieses Verhalten Herrn Prof. Uhl`s,
einerseits die für einen Ordinarius einer Chirurgischen Universitätsklinik und einen Leiter eines von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten Pankreaskarzinomzentrums m.E. zumindest überraschende Werbung mit angeblichen Heilerfolgen für die Maly-Meditation,

andererseits seine ebenfalls beeindruckende Weigerung, entgegen den üblichen Standards ärztlicher und wissenschaftlicher Verhaltensweisen seine Werbungen nachvollziehbar zu belegen,
lassen m.E. nur den Schluß zu, daß Herr Prof. Uhl diese Nachfragen und Vorwürfe einfach aussitzen will, oder aber – z.B. mangels vorhandener Unterlagen oder seriöser Publikationen - auch aussitzen muß,
eben solange, wie er auch weiterhin seine angeblich bisher beobachteten Heilerfolge weder nachvollziehbar noch z.B. durch eine seriöse Publikation in einer angesehenen Zeitschrift belegen kann.

Dafür, daß Herr Prof. Uhl dies erkannt und daher eine Publikation in einer seriösen Zeitschrift ersehnt haben dürfte, könnte auch sprechen,
daß Herr Prof. Uhl im Jahr 2018 in seiner Antwort auf eine drängende Nachfrage nach nachvollziehbaren Unterlagen darauf verwiesen hat, daß er Frau Prof. Meissner gebeten habe, den Beweis für die Maly-Meditation anzutreten und daß die Ergebnisse einer Studie demnächst vorliegen würden,

oder daß er wenige Monate nach Erscheinen der „Publikation 2023“ die anwesenden Patienten und die Patienten in den zugeschalteten Zimmern seiner Klinik auf der Veranstaltung „Heilmeditation in der Kapelle St. Josef Hospital“ am 1. Advent 2023 über die von ihm seit Jahren ersehnte `erste Publikation in Sachen Maly-Meditation`, eben die „Publikation 2023“, in folgender Weise informiert hat:

Die Effekte der Maly-Meditation, auch das ist sicherlich gut gewesen, daß wir zumindest mal eine Publikation (gemeint ist die „Publikation 2023“) gemacht haben, der hoffentlich weitere folgen werden, wo ein Beweis, ein gewisser Hinweis gefunden wurde, auch wenn es nur 20 Patienten mit einem Pankreaskarzinom waren, aber es wurden erste Hinweise mal geliefert, daß diese Meditation eine innere Stabilisierung bewirken kann – und auch den Heilungsprozeß begünstigen kann.“

Diese Information der Patienten ist übrigens ebenso wenig korrekt wie die Werbung von Frau Prof. Meissner für die Maly-Meditation mit der „Publikation 2023“ mit den Worten:

`Die Ergebnisse der Publikation (gemeint ist die „Publikation 2023“) zeigen, daß die Patienten von der Maly-Meditation profitier t en` (Frau Prof. Meissner).

Denn, wie schon 2020 in meinem Schreiben an Frau Prof. Meissner im Hinblick auf die „Dissertation 2019“ ausgeführt, erlauben z.B. das mangelhafte Studiendesign, die fehlende Diskussion relevanter, bereits vorliegender bekannter Publikationen über eine Verbesserung der Lebensqualität im Verlauf einer wirksamen Chemotherapie (auch ohne jede Art von Meditation) sowie die hohe Sterberate der Patienten während der 12 monatigen Behand-lungsphase (nach 12 Monaten konnten nur noch 7 der anfänglich 20 Patienten interviewt werden) keinerlei kausale Rückschlüsse, ob bzw. inwieweit die von Frau Prof. Meissner beobachtete Verbesserung der Lebensqualität, über die sowohl in der Dissertation 2019 als auch in der Publikation 2023 berichtet wird, auf die begleitend durchgeführte Maly-Meditation zurückzuführen ist.

Entsprechend hatte Frau Prof. Meissner bereits Ende 2021 auf meine Nachfrage `klargestellt`, daß die klinische Studie der „Dissertation 2019“ nur sagen kann, daß die Durchführung der Maly-Meditation mit einer Verbesserung der Lebensqualität „assoziiert“ war, denn, so schrieb sie, das Wort „assoziiert“ werde in wissenschaftlichen Kreisen gewählt, wenn kein kausaler Zusammenhang zwischen Veränderungen zweier oder mehrerer Parameter nachgewiesen werden konnte. Und kausale Rückschlüsse erlaube ihre Studie aufgrund des Designs der Studie eben nicht. Die Studie lasse daher, so schreibt Frau Prof. Meissner, nicht den Schluß zu, daß die beobachtete Verbesserung der Lebensqualität auf die Maly-Meditation zurückzuführen ist.

Selbst Herr Prof. Uhl und seine Co-Autoren der „Publikation 2023“ bestätigen dies in einem kurzen, leicht zu überlesenden – und auch im Abstrakt der „Publikation 2023“ nicht aufgeführten Satz im Abschnitt „Discussion“ der „Publikation 2023“, wenn sie schreiben: „the uncontrolled nature oft the study does not allow conclusions to be drawn about the causal effects of spiritual meditation on health“.

Ist es seriös,
wenn ein Ordinarius einer Chirurgischen Universitätsklinik und Leiter eines von der Deutschen Krebshilfe zertifizierten Pankreaskarzinomzentrums, gestützt auf das in das Amt auch heute noch vorhandene Vertrauen der Patienten, für ein Heilverfahren von Herrn Maly und seiner Firma Maly Holistic Healing GmbH mit angeblich beobachteten Heilerfolgen wirbt, ohne daß jemals nachvollziehbare Unterlagen für diese angeblich „besondere“ Eignung dieser Meditation vorgelegt wurden bzw. ohne diese selbst - trotz inzwischen zahlreicher Anfragen - vorgelegt zu haben?

Ist es seriös,
Ergebnisse einer klinischen Studie nicht korrekt an die Patienten weiterzugeben, um Patienten und Zuhörer zu der von einem Arzt oder Therapeuten favorisierten Meditationsmethode zu motivieren?

h)

Da die in der „Publikation 2023“ ausgegebene klinische Studie keine eigenständige Studie zur Erforschung der Wirkung einer Meditation nach Maly auf die Lebensqualität gewesen ist, sondern da die „Publikation 2023“ nur über die Ergebnisse zur Lebensqualität aus der klinischen Studie von Frau Prof. Meissner berichtet, die in der „Dissertation 2019“ beschrieben ist und primär die Frage nach einer Verlängerung der Überlebenszeit der Patienten mit Pankreaskarzinomen durch eine Meditation nach Maly untersucht hat,

können die in der „Publikation 2023“ wiedergegebenen Aussagen zur Lebensqualität nur aus den Fragebögen und Interviews der „Dissertation 2019“ übernommen worden sein.

Zweifel an der Korrektheit dieses Vorgehens dürften insbesondere im Hinblick auf die aus der Dissertation 2019 in die Publikation 2023 übernommenen Aussagen der 7 Patienten, die nach 12 Monaten noch lebten, zu diskutieren sein.

Diese 7 nach 12 Monaten noch verfügbaren Patienten haben im Rahmen ihrer Befragung nach 12 Monaten laut „Publikation 2023“ angegeben, die begleitende Maly-Meditation als gut empfunden zu haben und sie auch weiterempfehlen zu wollen. („Six out of 7 patients were able to attend the last study visit, appreciated the meditation and would recommend it to other patients…”).

In gleicher Weise hatten die Patienten allerdings bereits in der “Dissertation 2019” auf die gleichen Fragen geantwortet, das heißt im Rahmen einer Studie, die primär die Frage nach einer Verlängerung der Überlebenszeit beantworten sollte.

Damit stellt sich die Frage, ob die angeblich befürwortende und damit positive Einstellung dieser 7 Patienten zur Maly-Meditation nach 12 Monaten allein auf eine Verbesserung der Lebensqualität („Publikation 2023“) zurückgeführt werden darf, oder teilweise oder evtl. auch allein auf die Hoffnung dieser Patienten zurückzuführen ist, daß die Maly-Meditation ihren Krankheitsverlauf günstig beeinflußt hat und evtl. auch weiter günstig beeinflussen könnte bzw. kann. (Dissertation 2019).

Diesbezüglich ist festzuhalten,
- daß Patienten für die Studie der „Dissertation 2019“ u.a. mit der Hoffnung bzw. Chance auf eine Verlängerung ihres Überlebenszeit oder gar Heilung geworben wurden,

- daß sie auch auf eine Verbesserung der Überlebenszeit bis hin zu einer Heilung hofften (siehe unten),

- daß sie, da sie nach 12 Monaten noch lebten, möglicherweise meinten, dieses ihr Überleben über 12 Monate auf die zusätzliche Meditation nach Maly zurückführen zu können oder auch zu müssen, und daher evtl. auch noch auf eine weitere positive Wirkung der Maly-Meditation hofften,

- daß sie nach 12 Monaten noch geneigt waren, eventuelle Anmerkungen oder Inter-pretationen ihres Krankheitsverlaufes seitens der Mitarbeiter/Leiter der Studie in diese ihre Hoffnungen einzubauen, in diesem Sinne evtl. auch durch die Meinung des experienced meditation practitioner in den Gesprächen während der 2-monatigen Meditationssitzungen (siehe unter `Material and Methods` in der Publikation 2023) beeinflußt waren, und

- daß sie zu ihrem positiven Votum in ihrer Befürwortung der Maly-Meditation nach 12 Monaten evtl. auch deshalb neigten, weil frühere Studien ohne Maly-Meditation angeblich nur Überlebenszeiten von 3-6 Monaten ergeben hätten (vergl. Hinweis auf das Literaturzitat „Carrato et al., 2015“ in der Dissertationsschrift 2019).

Jedenfalls haben die Patienten – laut der „Dissertation 2019“ – auf die Frage, warum sie an der Studie teilgenommen haben, ganz überwiegend geantwortet: `sie wollen wieder gesund und geheilt werden` - und diese Hoffnung dürfte ihnen nicht von auf Seriosität bedachten „Schulmedizinern“ vermittelt worden sein.

Diese Aussagen der 7 Patienten stimmen übrigens gut mit meinen eigenen Erfahrungen in vielen Gesprächen mit Patienten mit Pankreaskarzinomen insofern überein, daß diese Patienten nicht so sehr, wenn überhaupt, an einer Verbesserung eines Streßparameters interessiert waren, sondern vorwiegend an der ihnen von Herrn Maly und Herrn Prof. Uhl geschilderten Möglichkeit, ihre Überlebenszeit und Heilungschancen durch eine Maly-Meditation zu verbessern.

Ist es wirklich seriös,

die Ergebnisse der Fragebogenaktion der Studie der „Dissertation 2019“

insbesondere der Befragung der 7 Patienten, die 12 Monate nach Beginn der Studie noch die Hoffnung haben konnten, daß die begleitend durchgeführte Maly-Meditation zu ihrem Überleben beigetragen hat bzw. noch beiträgt,

aus der „Dissertation 2019“einfach in die „Publikation 2023“ zu übernehmen,
die angeblich allein die Frage einer Verbesserung der Lebensqualität klären sollte und in der die Frage der Lebensverlängerung laut Text der “Publikation 2023“ nicht angesprochen bzw. diskutiert wurde -

und in der gleichzeitig andere, eigentlich auf der Hand liegende und auch bereits bekannte Gründe für eine Verbesserung der Lebensqualität, wie wirksame Chemotherapien, oder Gründe, die eine vorübergehende Verbesserung vortäuschen können, wie das Problem schnell abfallender Patientenzahlen (von 20 auf 7 in den ersten 12 Monaten), gar nicht oder nicht adäquat analysiert bzw. berücksichtigt werden?

Wäre es nicht korrekter und von größerer Aussagekraft gewesen, wenn sich alle 20 Patienten – nicht nur die 7, die nach 12 Monaten noch lebten - zu der Frage nach einer Weiterempfehlung geäußert hätten,

und zwar zu einem vergleichbaren Zeitpunkt, z.B. alle 3 Monate im Verlauf der Behandlung, oder aber zu einem späteren Zeitpunkt, wenn sich z.B. für die Ärzte und Betreuer die jeweils finale Phase des Krankheitsverlaufes der einzelnen Patienten abzuzeichnen beginnt, oder zu einem Zeitpunkt, als die einzelnen Patienten schon selbst erahnten bzw. schon hätten erahnen können, daß die Maly Meditation nicht zu der erhofften Verlängerung der Überlebenszeit führen würde?

Und - was hätten die Patienten mit Beginn der finalen Verschlechterung z.B. empfohlen, wenn Ihnen von vornherein und/oder aber kurz vor ihrer Befragung nach 12 Monaten korrekt mitgeteilt worden wäre,

- daß es m.W. bis zum Beginn der Studie noch keinen einzigen Patienten gab, bei dem ein positiver Effekt einer zusätzlichen Maly-Meditation auf die Überlebenszeit nachvollziehbar nachgewiesen werden worden war;

- daß auch Herr Maly und auch Herr Prof. Uhl bis heute - trotz mehrfacher Nachfragen - noch keine nachvollziehbaren Unterlagen als Belege für ihre angeblichen Heilerfolge vorgelegt haben;

- daß bereits ca. 10 Jahre zuvor der Vorwurf der Unseriosität gegenüber Herrn Prof. Uhl und Herrn Maly im Netz erhoben wurde, ohne daß Herr Prof Uhl m.W. jemals diesen Vorwurf durch Vorlage nachvollziehbarer Unterlagen widerlegt hat bzw. widerlegen konnte, oder

- daß die klinische Studie der „Dissertation 2019“, auf die sich auch die „Publikation 2023“ bezieht, auf Grund der mangelhaften Planung und des mangelhaften Designs der klinischen Studie bereits von vornherein gar nicht in der Lage war, kausale Schlüsse zur evtl. Bedeutung der Maly-Meditation zu erlauben – und diese vielleicht auch gar nicht erlauben sollte?

Denn es ist unverständlich, warum bei der Planung, Durchführung und Auswertung der klinischen Studie nicht adäquat die zum Zeitpunkt der Durchführung der Studie bereits bekannten Auswirkungen einer effektiven Chemotherapie auf die Lebensqualität berücksichtigt wurden, auch nicht die Möglichkeit eines schnellen Abfalls der Patientenzahlen im zeitlichen Verlauf der Studie, auch nicht die Möglichkeiten einer optimale Ausschöpfung der damaligen Möglichkeiten der symptomatischen Behandlung dieser Patienten –
auch nicht die Tatsache, daß Frau Prof. Meissner, sowie Herr Prof. Uhl und ihre Co-Autoren sich in von ärztlicher und wissenschaftlicher Seite nicht zu verstehenden Weise konsequent von 2019 bis 2023, d.h. über 3 (!) Jahre (und auch bis heute) geweigert haben, die Ergebnisse der Chemotherapien und die Bedeutung der hohen Sterberate in den ersten Monaten der klinischen Studie in ihre Auswertung in die „Publikation 2023“ korrekt bzw. zumindest korrekter einzubeziehen, als in der „Dissertation 2019“ geschehen.

Und - was soll man einem Leser oder Patienten antworten, wenn dieser meint, daß er sich bei nicht nur oberflächlicher Betrachtung, sondern bei detaillierterer Auseinandersetzung mit der Studie der „Dissertation 2019“ nicht gegen den Verdacht wehren kann, daß die Studie vielleicht keine kausalen Schlüsse erlaubt, weil sie auch so geplant war, daß sie keine kausalen Schlüsse erlauben sollte - um einerseits evtl. negative Ergebnisse nicht feststellen bzw. diskutieren zu müssen und/oder um andererseits einen möglichst großen Freiraum für eine positive Bewertung der Maly-Meditation im Hinblick auf weitere Werbungen mit „assoziierten Verbesserungen“ um Patienten oder für evtl. weitere klinische Studien zu schaffen bzw. zu erhalten?

Es bleibt festzuhalten,
daß die „Publikation 2023“ über keine eigenständige klinische Studie über den Einfluß einer Meditation nach Maly auf die Lebensqualität von Patienten mit fortgeschrittenen Pankreaskarzinom berichtet, sondern nur über einen Auszug der Ergebnisse zur Lebensqualität aus der klinischen Studie der Dissertation 2019, den sie dann als eigenständig erscheinende klinische Studie mit dem EthikVotum 544-13 ausgegeben und publiziert haben.

Durch diesen zumindest unüblichen Schritt haben Herr Prof. Uhl und seine Co-Autoren
- einerseits erreicht, daß sie in einer als `wissenschaftlich` ausgegebenen Publikation in einer international erscheinenden Zeitschrift erstmals und auf den ersten Blick wissenschaftlich korrekt eine angebliche „Assoziation“ von begleitender Meditation nach Maly und einer Verbesserung der Lebensqualität diskutieren können, die das von Herrn Prof. Uhl und Herrn Maly seit gut 15 Jahre in Vorträgen, auf ihren Homepages und im Netz geschilderte und beworbene Heilkonzept „Maly-Meditation - Verbesserung der Lebensqualität - Aktivierung von Selbstheilungskräften - Verlängerung der Überlebenszeit“ für alle Leser und Patienten, die die Dissertation 2019 nicht kennen, zu bestätigen scheint,

(weil sie, wenn sie mit der „Publikation 2023“ für eine Verbesserung der Lebensqualität durch eine Maly-Meditation werben, ohne aufzufallen verschweigen können,

daß die Überlebenszeiten ihrer Studienpatienten trotz der in dieser Publikation beschriebenen starken Verbesserung relevanter Parameter der Lebensqualität nicht verlängert wurden und

daß ihre „Publikation 2023“ damit noch mehr gegen das Heilkonzept der Herren Prof. Uhl und Maly spricht als die Dissertation 2019), und

-andererseits sich gleichzeitig die Möglichkeit erhalten, um auch weiterhin mit den Ergebnissen zur „Assoziation“ von Lebensqualität und Meditation nach Maly in der Publikation 2023 mit angeblichen Heilerfolgen, wie bis zu mehrjährigen Verlängerungen der Überlebenszeiten bis hin zur Tumorfreiheit und Heilung, für die Maly-Meditation um Patienten werben zu können:
nur nicht in Verbindung mit den Ergebnissen zur Überlebenszeit in der klinischen Studie der „Dissertation 2019“,
sondern in Verbindung mit den von Herrn Uhl und Herrn Maly in den vergangenen ca. 15 Jahren angeblich beobachteten Heilerfolgen -

und dies sogar – im Gegensatz zu einem evtl. Nachlesen in der Dissertation 2019 - ohne Gefahr zu laufen, daß ein Leser oder Patient beim Nachschlagen bzw. Nachlesen in der Publikation 2023 darüber stolpert, daß die starke Verbesserung der Lebensqualität in der Publikation keineswegs für, sondern sogar gegen sein Heilkonzept der vergangenen ca. 15 Jahre spricht, da die Überlebenszeit in der, der „Publikation 2023“ und der „Dissertation 2019“ zugrunde liegenden LMU-Studie von Frau Prof. Meissner trotz der starken Verbesserung der Lebensqualität unter der Meditation nach Maly nicht verlängert werden konnte.

Ein derartiges Vorgehen setzt zwar voraus,

daß ein in diesem Sinn aktiver Befürworter und Werber für die Maly-Meditation

einerseits – wissentlich oder unwissentlich – die im Hinblick auf die Überlebenszeiten negativ zu sehenden Ergebnisse der „Dissertation 2019“ seinen Zuhörern und Interessenten an der Maly-Meditation zu verschweigen bereit ist, und

daß er darüber hinaus gleichzeitig zu verhindern sucht, daß kritische Fragen gestellt werden bzw. daß Zweifel aufkommen, ob seine Aussagen/Arbeiten zur Maly-Meditation von ärztlich-wissenschaftlicher Seite als seriös anzusehen sind.

Aber hat Herr Prof. Uhl nicht schon seit Erscheinen der „Dissertation 2019“ auf der Internetseite seines von der Deutschen Krebshilfe zertifizierten Pankreaskarzinomzentrums nur über eine starke Verbesserung der Lebensqualität im Rahmen der klinischen LMU-Studie (Studie der Dissertation 2019) berichtet – und, soweit ich informiert bin, gleichzeitig über Jahre auch z.B. auf der Internetseite seiner Klinik verschwiegen, daß diese Studie trotz der Verbesserung von Parametern der Lebensqualität keinen Nachweis für eine Verlängerung der Überlebenszeiten der Patienten erbringen konnte?

Und wurde nicht – statt der Information über diese negativ zu sehenden Ergebnisse der Dissertation 2019 zur Überlebenszeit - stattdessen weiterhin, wie schon in den Jahren vor dem Erscheinen der „Dissertation 2019“, mit der Aktivierung von Selbstheilungskräften und mit angeblich von Herrn Prof. Uhl und Herrn Maly beobachteten Einzelerfolgen mit mehrjährigen Lebenszeitverlängerungen und Heilungen unter einer Anhebung der Lebensqualität für die Maly-Meditation geworben bzw. werden nicht seit Jahren derartige Werbungen Herrn Maly`s in Vorträgen oder auf der Homepage Herrn Maly`s von Herrn Prof. Uhl unterstützt ? -

ohne gleichzeitig zu erwähnen,

daß bis heute, trotz verschiedener Nachfragen, noch keine nachvollziehbaren Belege für derartige, angeblich von ihm und Herrn Maly beobachteten Heilerfolge vorgelegt wurden - und

- daß anerkannte Krebsgesellschaften und Experten der integrativen Medizin vor Therapeuten wegen der Gefahr der Unseriosität warnen, die mit Heilverfahren um Patienten werben, ohne jemals nachvollziehbare Unterlagen vorgelegt zu haben?

Und hat Herr Prof. Uhl nicht gleichzeitig während der letzten Jahre alles Mögliche getan, um öffentliche Anfragen bzw. Fragen nach der Belegbarkeit seiner angeblichen „Heilerfolge“ überhören zu können und/oder nicht beantworten zu müssen, und um derartige Anfragen z.B. in Sitzungen des AdP e.V. oder vor den Patienten des AdP e.V. nicht aufkommen oder auch aktiv verhindern zu lassen – sowie er m.W. bis heute auch auf den bereits vor mehr als 10 Jahren im Netz erhobenen Vorwurf der Unseriosität nicht geantwortet und diesen Vorwurf nicht auf einfachem Wege, einfach durch Vorlage nachvollziehbarer Unterlagen, entkräftet hat?

Prof. Dr. Rainer Klapdor
Juli 2024
Ergänzt im Oktober 2024

PS
Die Zusendung der Basisdaten der „Publikation 2023“, wie am Ende der „Publikation 2023“ im Falle einer Nachfrage angeboten bzw. zugesagt, haben Frau Prof. Meissner und Herrn Prof. Uhl bis heute verweigert.
Frau Prof. Meissner und Herr Prof. Uhl, denen ich bereits die Abhandlung „Ist es (noch) seriös…..vom Juli 2024“ mit der Bitte um evtl. Kommentare oder sachliche Richtigstellungen am 19.7.2024 bzw. 23.09.2024 zugeschickt hatte, verbunden mit dem Angebot, Ihre Antworten/ Stellungnahmen als Anhang zu meinem obigen Beitrag im Interesse einer objektiven Information der Leser und Patienten sowie ihrer Ärzte und Betreuer anzuhängen, haben bis heute weder den Empfang bestätigt noch geantwortet.