Prof. Dr. med. R. Klapdor

2. Stellungnahme
zur
„Stellungnahme des Hauptausschusses des Wissenschaftlichen Beirates des Arbeitskreises der Pankreatektomierten (AdP) zur Maly-Meditation vom 04.05.2022“

Prof. Friess, Prof. Uhl und weitere Mitglieder des Hauptausschusses des AdP e.V. antworten nicht auf detaillierte Fragen zur Maly-Meditation!


Am 04.05.2022 hat Herr Prof. Friess als Leiter der wiss. Gremien des AdP e.V. die „Stellungnahme des Hauptausschusses des Wiss. Beirats des Arbeitskreises der Pankreatektomierten (AdP) zur Maly-Meditation“ auf der Homepage des AdP e.V. veröffentlicht – wie er einleitend schreibt, „im Namen des Hauptausschusses des Wissenschaftlichen Beirats des AdP e.V.“, und anläßlich von „in den vergangenen Jahren und Monaten“ „immer wieder“ erfolgten „Nachfragen an den AdP zur Maly Meditation“.

Zunächst stellt Herr Prof. Friess im Namen des Hauptausschusses, in dem auch Herr Prof. Uhl seit 2019 Mitglied ist, in seiner „Stellungnahme“ unter „Punkt 1“ klar, daß die Maly-Meditation als neue Behandlungsmethode „noch keinen Einzug in die Medizin“ erlangt hat, denn nach Punkt 2 wurde ihre Wirksamkeit bisher noch nicht in großen wissenschaftlichen Studien nachhaltig unter Beweis gestellt (Evtl. Gründe für das Fehlen derartiger Studien werden nicht genannt.)

Dann informieren Herr Prof. Friess, Herr Prof. Uhl und die weiteren Mitglieder des Hauptausschusses des Wiss. Beirats

– unter „Punkt 2“,

daß die bisher einzige „Studie“, eine „explorative prospektive“ (kleine und nicht randomisierte) Studie an 20 Patienten von Frau Prof. Meissner zum Einfluß der Maly-Meditation auf das Überleben von Patienten mit Pankreaskarzinomen, keine Verlängerung der Überlebenszeit durch den Einsatz der Maly-Meditation erbracht hat, aber durchausinteressante Ergebnisse“, die „in einer (dann meist über mehrere Jahre laufenden) größer angelegten und dann auch randomisierten Studie untersucht“ „werden sollten“. (Die „interessanten Ergebnisse“ werden nicht genannt.)

– unter „Punkt 3“,

daß sich „Einzelfälle von Verbesserungen des Krankheitsverlaufes“ „der Maly-Meditation nicht unbedingt direkt zuordnen“ lassen wegen „meist“ gegebener Überlagerungen mit Effekten anderer, gleichzeitig durchgeführter Maßnahmen. (Das könnte heißen, daß „berichtete Einzelfälle“ von Verbesserungen durch Einsatz der Maly-Meditation durchaus möglich sind, auch wenn sie infolge der Effekte anderer, gleichzeitig angewandter Maßnahmen nicht bzw. nicht direkt als Folge der Maly-Meditation zu erkennen sind). Und

-unter „Punkt 4“,

Eine Maly Meditation kann aber aus unserer Sicht als eine zusätzliche Maßnahme im Rahmen einer komplementärmedizinischen Behandlung Anwendung finden.“ Denn, so führen Herr Prof. Friess und der Hauptausschuß aus: „Wie man bereits aus langjährigen Patientenbetreuungen weiß und letztendlich auch in dieser Promotionsarbeit erneut dargestellt wird, ist die zusätzliche Zuwendung in der Begleitung schwer kranker Patienten mit der Diagnose eines fortgeschrittenen Pankreaskarzinoms immens wichtig für die subjektive Empfindung und Krankheitsverarbeitung“.

(Was bedeutet „in der Promotionsarbeit von Frau Prof. Meissner erneut dargestellt“? Werden in der Promotionsarbeit neue Ergebnisse gezeigt, die jetzt am Beispiel der Maly-Meditation erneut die immense Wichtigkeit darstellen? Oder ist mit „erneut dargestellt“ nur eine `erneute` (Literatur)Übersicht gemeint? Oder nur eine Wiederholung der Werbungen Herrn Malys…? )- (Was heißt „kann Anwendung finden“? Ist dies eine Empfehlung, gleichzusetzen mit den Werbungen Herrn Prof. Uhl's im Netz und in den Medien während der vergangenen mehr als 10 Jahre: „.. die Maly-Meditation ist besonders geeignet..“?) – (Was heißt: man weiß „aus langjährigen Patientenbetreuungen“? Aus langjährigen Betreuungen mit der Maly-Meditation? Oder aus langjährigen Patientenbetreuungen anderer Autoren mit anderen Möglichkeiten einer komplementären Betreuung als der Maly-Meditation?) – (Gibt es nachvollziehbare Vergleiche der `langjährigen Ergebnisse` mit der Maly-Meditation mit langjährigen Ergebnissen anderer Meditationsformen im Hinblick auf die Wirksamkeit der verschiedenen Meditationsformen?) – (Gibt es Ergebnisse, die zeigen, daß die relativ neue Maly-Meditation Ergebnisse erreicht, die als besser oder zumindest als gleichwertig im Vergleich zu den anderen, länger bekannten Meditationsformen angesehen werden können? Anderenfalls könnte die Maly-Meditation doch nicht derart pauschal empfohlen werden!) – (Worauf stützen die Autoren die „immense Wichtigkeit“ der Maly-Meditation – auf Publikationen, publizierte Kasuistiken, Ergebnisse ärztlich und wissenschaftlich kompetenter Diskussionen an Hand vorgelegter nachvollziehbarer Unterlagen – oder nur auf mündliche Berichte der Herren Maly und Prof. Uhl, die mit ihren Beiträgen im Netz und in den Medien nach wie vor mit Heilungen und mehrjährigen Lebenszeitverlängerungen für den Einsatz der Maly-Meditation als besonders geeignet werben?).

Und unmittelbar nach ihren Ausführungen unter den Punkten 1-4 machen die Verfasser dieser „Stellungnahme“ dem Leser weiter Mut, über einen Versuch mit der Maly-Meditation nachzudenken.

Denn die Verfasser der „Stellungnahme“ des AdP e.V. stellen mit Nachdruck klar,

-„daß die Anwendung der Maly-Meditation keine nachteiligen Effekte hat“ (Warum sollte man dann nicht etwas versuchen, was keine nachteiligen Effekte haben soll, vielleicht aber doch evtl. nützen kann, da nach Punkt 3 positive Effekte bisher evtl. nur aufgrund methodischer Probleme „nicht unbedingt direkt zugeordnet“ werden konnten), und

– sie lassen dem Leser/Patienten mit der unmittelbar darauf nachfolgenden `Klarstellung`, daß die Maly-Meditation „definitiv keine Alternative zu einer wissenschaftlich etablierten onkologischen Therapie darstellt“, die Hoffnung, daß die Maly-Meditation – wenn nicht als Alternative – so doch als Ergänzung zur wissenschaftlich etablierten onkologischen Therapie onkologisch wirksam sein kann. Denn die `Klarstellung`, daß die Maly-Meditation definitiv keine Alternative zu einer onkologischen Standardtherapie darstellt, schließt nicht aus, daß die Maly-Meditation als Ergänzung zu einer onkologischen Standardtherapie deren Wirkung evtl. verstärken kann.

Wenn diese Hoffnung nicht hätte aufrecht erhalten werden sollen, z.B. weil es meines Erachtens bis heute keine nachvollziehbaren Ergebnisse dafür gibt, daß durch eine Maly-Meditation die Wirkung einer antitumoralen Therapie verstärkt werden kann, dann hätte dies – zumindest gegenüber den Patienten – mit wenigen zusätzlichen Worten `klarstellend` zum Ausdruck gebracht werden können/müssen, z.B. in dem Sinne, `daß die Maly-Meditation definitiv keine Alternative zu einer onkologischen Standardtherapie darstellt, daß es bis heute aber auch definitiv keine nachvollziehbaren Belege für eine Verstärkung der Wirkung der etablierten onkologischen Therapien durch eine gleichzeitige Anwendung der Maly-Meditation gibt`.

Diese „objektive Stellungnahme“ des Herrn Prof. Friess und der weiteren Mitglieder des Hauptausschusses des Wiss. Beirats des AdP e.V., einschließlich Herrn Prof. Uhl's, überrascht darüber hinaus aus vielfältigen Gründen:

Diese „Stellungnahme“ nennt keinerlei verwertbare Quellen und keinen Hinweis auf ein Quellenstudium, auf dem diese „Stellungnahme“ zum Einsatz der Maly-Meditation und zu den Ergebnissen der vergangenen mehr als 10 Jahre beruht /beruhen könnte – außer der Studie von Frau Prof. Meissner und der Werbung der Herren Maly und Prof. Uhl für die Maly-Meditation im Netz, den Medien und in der Homepage mit dem Passus: „Die Maly-Meditation zielt darauf ab, Selbstheilungskräfte im Körper zu aktivieren, um Krankheiten bzw. Krankheitsverläufe günstig zu beeinflussen.“

Nur: die Studie von Frau Prof. Meissner, an der auch Patienten aus der Klinik von Herrn Prof. Uhl und von Herrn Prof. Friess teilgenommen haben, erlaubt m.E. angesichts der – auch dem Vorstand des AdP e.V. und Herrn Prof. Friess bereits unterbreiteten – Mängel in der Planung und Durchführung sowie angesichts der Probleme der statistischen Auswertung keinerlei verwertbare Aussagen zu einem eventuellen Einfluß der Maly-Meditation auf den „Krankheitsverlauf“ bei den untersuchten Tumorpatienten dieser Studie. Die Dissertationsschrift scheint meines Erachtens vielmehr geeignet, die Mängel in der Planung, Durchführung und Auswertung dieser Studie aufzuzeigen, die bei einer evtl. Wiederholung der Studie vermieden werden sollten/könnten, um zu verläßlichen/verläßlicheren Aussagen zu kommen.

Und die „Stellungnahme“ von Herrn Prof. Friess und dem Hauptausschuss nennt auch keinerlei Quellen und keine nachvollziehbaren Belege, die zeigen, daß die Maly-Meditation sog. Selbstheilungskräfte aktivieren und darüber zu einer Besserung des Krankheitsverlaufes oder einer Heilung und Lebenszeitverlängerung führt bzw. führen kann. In der unter Leitung von Frau Prof. Meissner erstellten Dissertationsschrift sind Selbstheilungskräfte, welche diese auch sein mögen, gar nicht erst gemessen bzw. bestimmt worden.

Und wenn ich richtig erinnere, hat Herr Maly selbst noch um 2015 bestätigt, daß es keine nachvollziehbaren Belege für eine antitumorale Wirkung auf Pankreaskarzinome durch Aktivierung von Selbstheilungskräften durch Anwendung der Maly-Meditation gibt.

Die „objektive Stellungnahme“ von Herrn Prof. Friess verzichtet auf eine detaillierte Wiedergabe der „interessanten Ergebnisse“ der „Maly-Studie“ von Frau Prof. Meissner.

Aus gutem Grund?

Laut der Dissertationsschrift hat diese Studie

– einerseits keine Reduktion objektiv meßbarer Streßparameter gezeigt, keine Linderung der Schmerzen, keine Besserung der Aktivität, des Körpergewichts – evtl. Selbstheilungskräfte, welche dies auch sein mögen, wurden gar nicht erst gemessen -, keinen bedeutsamen Rückgang bezogen auf Ängstlichkeit und Depression, keine Verbesserung des spirituellen Wohlbefindens – keinen Nachweis einer Verlängerung der Überlebenszeit, und

– andererseits keinen „Anstieg der Lebensqualität“ in allen von Herrn Maly erhobenen speziellen Fragebögen, wie die Ergebnisse zum Seiqol (s.=signifikant), der VAS (s.), dem FACT-G (ns.=nicht signifikant), dem PSQ20 (ns) und der Subskala `Anforderung und Belastung` des PSQ20 (s.) zeigen.

(Der QLQ 30 mit dem speziell für Pankreaskarzinompatienten erarbeiteten Zusatz Pan 26 der EORTC wurde von den Verantwortlichen dieser Studie für die Evaluierung der Parameter der Lebensqualität bei den Patienten dieser Studie nicht genutzt).

Die „objektive Stellungnahme“ von Herrn Prof. Friess und vom Hauptausschuss erwähnt auch nicht Beurteilungen und Warnungen, wie sie z.B. auch von der Deutschen Krebsgesellschaft vorliegen:

– „Anbieter, die versprechen, dass Entspannungsverfahren die Wirksamkeit einer konventionellen Krebstherapie verbessern oder sie sogar ersetzen können, sind nicht seriös.“; auch nicht z.B.

– den unter „Krebs News“ auf der AdP-Homepage des AdP e.V. 2018 aufgeführten Artikel „Wenn Komplementärmedizin für Krebskranke tödlich wird“ (aus der Ärztezeitung anläßlich einer Publikation in JAMA Oncology 2018).

Die „objektive Stellungnahme“ läßt auch nicht erkennen, ob Herr Prof. Friess und seine Hauptausschuß-Kollegen selbst über eigene Erfahrungen mit der Maly-Meditation in den vergangenen 10 Jahren verfügen.

Auch geben die Verfasser keinerlei Hinweise, ob ihnen zwischenzeitliche Auswertungen Herrn Prof. Uhls über seine jetzt mehr als 10 (!) -jährige Erfahrungen mit der Maly-Mediation vorliegen, z.B. in Form publizierter Vorträge, Abstrakte, Leserbriefe, Publikationen oder publizierten Fallberichten (z.B. als Fallbericht, so wie Herr Prof. Uhl als Co-Autor 2011 eine begleitende Misteltherapie als potentiell verantwortlichen Faktor für einen für ihn unerwarteten, damals erst zweijährigen guten Verlauf eines Pankreaskarzinomleidens einer seiner Patientinnen als Fallbericht publiziert und diskutiert hat).

Die „objektive Stellungnahme“ erwähnt auch nicht, daß der AdP-Vorstand auf die ersten ernsthaften und kritischen Nachfragen nach nachvollziehbaren Belegen für die von den Herren Maly und Prof. Uhl berichteten angeblichen Heilungen und Lebenszeitverlängerungen durchaus (Ende 2018) reagiert hat.

Aber nur im Hinblick auf Herrn Maly!

Der Vorstandsvorsitzende und der damalige Leiter der Wiss. Gremien des AdP e.V., Herr Prof. Poll, verhinderten zwar eine vorherige Klärung, ob von den Herren Maly und Prof. Uhl nachvollziehbare Unterlagen vorgelegt werden können.

Trotzdem wurde nach der damaligen Beratung der damaligen Mitglieder des Hauptausschusses des Wiss. Beirats des AdP e.V. die zuvor bereits zwischen Herrn Maly und dem Vorstand des AdP e.V. abgesprochene und bereits praktizierte regelmäßige Vorstellung der Maly-Meditation auf Regionaltreffen des AdP e.V. in der bis dahin praktizierten Form eingestellt. Gleichzeitig wurde in dieser Sitzung Ende 2018 – nach Ausarbeitung von Richtlinien für die Freigabe der Verwendung des AdP-Logos an kooperierende Gruppen/Vereine usw. – beschlossen, Herrn Maly zu bitten, das Logo des AdP e.V. wieder von der Homepage Herrn Maly's zurückzunehmen, ebenso von dem bis dahin auf den Veranstaltungen ausgelegten Flyer Herrn Malys mit dem Satz: „Es ist eine neue integrative Methode, die deutliche Verbesserungen der Lebensqualität und sogar Heilerfolge bei Menschen, die als unheilbar krank oder austherapiert galten, bewirkt hat.“

Das Logo des AdP e.V. wurde dann auch anschließend von Herrn Maly von seiner Homepage heruntergenommen; der genannte Flyer Herrn Maly's, der auch eine sehr positive Bewertung Herrn Prof. Uhl's trug, ist meines Wissens Mitte 2019 aus dem Verkehr gezogen worden.

Und – Herr Prof. Uhl verzichtete erst einmal – auch ohne einen vorherigen Beschluß des Hauptausschusses – auf eine Thematisierung seiner angeblichen Erfolge durch Einsatz der Maly-Meditation auf dem nachfolgenden 53. Bundesweiten Treffen des AdP e.V. in Bochum (Ärztlicher Leiter Prof. Uhl) Anfang Mai 2019 – trotz der weiter laufenden Werbungen der Herren Maly und Prof. Uhl im Netz, in den Medien und auf der Homepage – und in krassem Gegensatz z.B. zu der massiven Werbung der Herren Maly und Prof. Uhl auf einem vorangegangenen Regionaltreffen des AdP e.V. in Harburg noch 2018 (`Das Pankreaskarzinom – Neue Therapieansätze – Von der Chirurgie zur Heilmeditation`).

Und die „objektive Stellungnahme“ der Ärzte und Wissenschaftler des Hauptausschusses nennt auch keine Belege,

– die die Aussage Herrn Prof. Uhls bestätigen, daß die Maly-Meditation besonders geeignet ist (übrigens: in der neuen S3-Leitlinie Komplementärmedizin (2021) wird zwar der Einfluß meditativer Verfahren zur Besserung von Symptomen und Beschwerden diskutiert, die Maly-Meditation wird dagegen, soweit ich gelesen habe, mit keinem Wort erwähnt);

– die nachweisen, daß mit der Maly-Meditation Ergebnisse erreicht werden, die nicht schlechter ausfallen als unter Einsatz bereits länger bekannter Meditationsverfahren (eigentlich eine Voraussetzung, um eine neue Meditationsform als besonders zu empfehlen; denn im Falle schlechterer Ergebnisse müßte die Maly-Meditation hinter die länger bekannten Meditationsformen hintangestellt werden, insbesondere im Falle von Tumorpatienten mit oft nur noch begrenzter Überlebenszeit), oder

– die ausschließen, daß die Maly-Meditation nicht doch auch nachteilige Effekte haben kann (wie z.B. Kosten, Reiseaufwand, belastende Zweifel und Unsicherheiten, enttäuschte Hoffnungen oder ein mit Fortschreiten des Tumorleidens evtl. aufkommender Verdacht, auf Unseriosität/Scharlatanerie hereingefallen zu sein und dadurch evtl. wertvolle Zeit verloren zu haben, u.a.mehr).

Insbesondere überrascht diese „objektive Stellungnahme“ aber auch aus den folgenden Gründen:

Zu der Frage, die die Patienten – jedenfalls in mit mir geführten Gesprächen – immer wieder besonders interessiert hat, nämlich, ob eine, wenn vielleicht auch nur geringe Chance besteht, ein Pankreaskarzinomleiden durch Einsatz der Maly-Meditation zu heilen oder zumindest zum Stillstand zu bringen und dadurch die Überlebenszeit evtl. auch über mehrere Jahre zu verlängern, wird in dieser „Stellungnahme“ der AdP-Leitung keinerlei Bezug genommen und keine klare Stellung bezogen, sie wird weder erwähnt noch diskutiert!

Obwohl Herr Prof. Uhl Mitglied im Hauptausschuß ist, in dessen Namen diese „Stellungnahme“ von Herrn Prof. Friess abgegeben wurde, und obwohl Herr Prof. Uhl mit der Chance auf Heilungen und Lebenszeitverlängerungen mittlerweile über mehr als 10 Jahre – und auch heute noch – mit seinen Beiträgen im Netz und in den Medien für den Einsatz der Maly-Meditation wirbt, wird die Frage einer evtl. Chance auf Lebensverlängerung und/oder Heilung durch Einsatz der Maly-Meditation in dieser „objektiven Stellungnahme“ mit keinem Wort erwähnt.

Entsprechend werden auch die diesbezüglichen schriftlichen Nachfragen der letzten Jahre an die AdP-Leitung nach diesen auffallenden und eigentlich doch sensationellen angeblichen Heilungen und Lebenszeitverlängerungen durch Einsatz der Maly-Meditation in dieser „Stellungnahme“ nicht hinterfragt, noch nicht einmal erwähnt. Die Frage, ob die angeblichen Heilungen usw. als ärztlich-wissenschaftlich korrekt oder aber als seriös-unseriös oder `nur` als Überinterpretation oder auch Fehlinterpretation dieser Krankheitsverläufe durch Herrn Prof. Uhl anzusehen sind, wird noch nicht einmal angedeutet, damit auch nicht diskutiert – obwohl in früheren Nachfragen die AdP-Leitung bereits gewarnt wurde, daß sie sich durch unkritisches Verhalten selbst dem Vorwurf zumindest einer Förderung von Unseriosität oder ihrer Unterformen Scharlatanerie und Betrug gegenüber ihren Patienten aussetzen könnte. Es wird auch mit keinem Wort erwähnt, ob der Hauptausschuß – dem dieses „Problem“ bekannt war und ist – sein Mitglied Prof. Uhl überhaupt nach nachvollziehbaren Belegen gefragt hat oder ob Herr Prof. Uhl jemals Unterlagen vorgelegt hat. Es wird auch nicht erwähnt, daß in diesem Zusammenhang bereits vor Jahren, meines Wissens bevor Herr Prof. Uhl und Herr Maly eine aktive Zusammenarbeit mit dem seit 2017 „neuen“ AdP-Vorsitzenden suchten und fanden und bevor Herr Prof. Uhl 2019 in den Hauptausschuß des wiss. Beirats des AdP e.V. gewählt worden war, im Netz Unseriosität und ihre Unterformen Scharlatanerie und Betrug in die Diskussion eingebracht wurden, da von Anfang an keine nachvollziehbaren Belege für die Heilungen und Wunderheilungen zu finden waren.

Aus der Formulierung unter „Punkt 3“ ist noch nicht einmal zu ersehen, ob mit „positiven Effekten auf den Krankheitsverlauf“ `nur` der Verlauf von Parametern der Lebensqualität gemeint ist (wird für meditative Verfahren nicht grundsätzlich bestritten) oder auch ein Ansprechen der Tumore (wird für die anderen bisher bekannten meditativen Verfahren verneint), oder aber ob beide Parameter unter „Krankheitsverlauf“ von den Autoren dieser „Stellungnahme“ zusammengefaßt wurden.

Auch ist es nicht zu ersehen, ob alle „berichteten Einzelfälle von Verbesserungen des Krankheitsverlaufes“ sich der Maly-Meditation „nicht unbedingt direkt“ zuordnen lassen, oder nur eben „berichtete Einzelfälle“ unter den Fällen mit angeblichen Verbesserungen des „Krankheitsverlaufes“.

Auch schließt diese Formulierung nicht die Möglichkeit aus, daß die Maly-Meditation indirekt einen positiven Effekt auf das Tumorgeschehen im Sinne einer Heilung oder Lebenszeitverlängerung haben könnte, z.B. über die Aktivierung sogenannter Selbstheilungskräfte.

Hier fehlt eine „objektive“ Information der Mitglieder und Patienten über eine aktuelle, korrekte ärztliche und wissenschaftliche Auswertung der Unterlagen der Herren Maly und Prof. Uhl. Hier fehlt eine „objektive“ klare Stellungnahme, ob sich die angeblichen Heilungen der Herren Maly und Prof. Uhl nachvollziehbar bestätigen lassen/ ließen d.h. hier fehlt eine klare Stellungnahme zu der Frage,

ob – auch wenn die Maly-Meditation nach Punkt 1 angesichts noch fehlender großer Studien (behördlicherseits) noch keinen Einzug in die Medizin erlangt hat – die angeblichen Einzelbeobachtungen der Herren Prof. Uhl und Maly von Heilungen und Lebenszeitverlängerungen durch Einsatz der Maly-Meditation sich bei objektiver Auswertung derart bestätigen lassen, daß die Patienten diese, wenn vielleicht auch nur geringe Chance einer Heilung/Prognoseverbesserung durch Einsatz der Maly-Meditation zum Anlaß nehmen sollten, sich für die zusätzliche Durchführung einer Meditation zu interessieren und dann natürlich für die Maly-Meditation zu entscheiden – oder

ob sie sich eben nicht bestätigen liessen/lassen.

Zu einer diesbezüglichen Stellungnahme hätte sich der AdP e.V. eigentlich laut Satzung bereits seit einigen Jahren verpflichtet fühlen müssen.

Denn der AdP e.V. verspricht in seiner Satzung seinen Mitgliedern und Patienten eine ergebnis-basierte Information. Die Ergebnisse der Studie von Frau Prof. Meissner sind bereits seit gut 3 Jahren offiziell bekannt. Und die Patienten, die uns in den vergangenen mittlerweile 5 Jahren auf die Maly-Meditation angesprochen hatten, fragten immer primär danach, ob durch zusätzlichen Einsatz der Maly-Meditation ein Tumorleiden wirklich auch geheilt oder aufgehalten, oder aber die Überlebenszeit nachhaltig verlängert werden kann. (Vergl. diesbezüglich auch die Passage in der unter Leitung von Frau Meissner verfaßten Dissertationsschrift über die Erwartungen der Patienten, die sich für die Aufnahme in ihre Studie entschieden haben.)

Die Gründe, warum Herr Prof. Friess als Leiter der wiss. Gremien des AdP e.V. und die Ärzte und Wissenschaftler des Hauptausschusses, einschließlich ihres Mitglieds Prof. Uhl, einen derartigen Bogen um das Thema „Von Herrn Maly und Herrn Prof. Uhl beobachtete Heilungen und Lebenszeit-verlängerungen durch Einsatz der Maly-Meditation“ schlagen, sind aus der „Stellungnahme“ nicht zu ersehen.

Meines Erachtens gibt es aber keine ärztlichen und/oder wissenschaftlichen Gründe für diese mehrjährige Verweigerungshaltung von Herrn Prof. Friess und von seinen Kollegen im Hauptausschuß – d.h. für eine Verweigerungshaltung, die meines Erachtens auch nicht mit der Zusage einer ergebnis-basierten Information in der Satzung des AdP e.V. vereinbar ist.

Auch organisatorische Gründe dürften nicht entscheidend sein. Denn mit derartigen `Erfolgen` als angeblichen Fakten werben meines Wissens in den vergangenen 10 Jahren nur die Herren Maly und Prof. Uhl. Beide Herren sind Mitglieder im AdP e.V., Herr Prof. Uhl ist sogar seit 2019 Mitglied im Hauptausschuß des Wiss. Beirats des AdP. Die Beschaffung der Unterlagen dürfte damit organisatorisch – wenn sie denn vorhanden sind – kein Problem sein/gewesen sein. Auch dürfte bisher nur eine relativ kleine Zahl derartiger, angeblicher Erfolge bei Patienten mit Pankreaskarzinomen für eine derartige Zweitbegutachtung anstehen. Der mögliche Aufwand sollte daher nicht als Gegenargument angeführt werden – insbesondere auch nicht angesichts der Zahl von ca. 15.000 Neuerkrankungen an Pankreaskarzinomen/Jahr, denen zu helfen ist.

Und andererseits – hätte nicht die Frage der Nachvollziehbarkeit der angeblichen Heilungen und Lebenszeitverlängerungen durch Einsatz der Maly-Meditation schon vor Jahren, nämlich vor Beginn einer diesbezüglichen Kooperation der Herren Maly und Prof. Uhl mit dem AdP e.V. und schon vor der Wahl Herrn Prof. Uhl's in den Hauptausschuß des Wiss. Beirats des AdP e.V. geklärt sein können bzw. geklärt sein müssen – wo doch, wie schon weiter oben erwähnt, schon viele Jahre zuvor die Frage der Unseriosität in den Ring geworfen worden war?

Falls Leser dieser Zeilen evtl. eine überzeugende Erklärung anbieten können, wäre ich für eine entsprechende Information dankbar. (Bitte nutzen Sie dafür den E-Mail-Kontakt: Prof.Klapdor@t-online.de).

Angesichts dieser Situation habe ich daher – wie im Rahmen meiner „Stellungnahme zur „Stellungnahme“ von Herrn Prof. Friess“ angekündigt (vergl. pancreas-ca-info.eu) – am 03.06.2022 noch einmal an Herrn Prof. Friess geschrieben und um eine Antwort auf verschiedene Fragen gebeten, die sich für mich aus dieser „Stellungnahme“ des AdP e.V. ergeben – Fragen, die mir wichtig erscheinen, um Patienten, die nach der Maly-Meditation nachfragen, so gut bzw. objektiv wie möglich und unter Beachtung gängiger ärztlicher und wissenschaftlicher Standards beraten zu können. (Die Fragen an Herrn Prof. Friess sind im Anhang angefügt).

Leider hat Herr Prof. Friess bis heute nicht geantwortet.

Ich habe daher mein Schreiben an Herrn Prof. Friess vom 03.06.2022 nachfolgend am 20.06.2022 auch an die Mitglieder des Hauptausschusses des Wiss. Beirats geschickt, damit auch an Herrn Prof. Uhl.

Leider haben sich bis heute auch diese Ärzte und Wissenschaftler des Hauptausschusses des Wiss. Beirats des AdP e.V., einschließlich Herrn Prof. Uhl, dem Verhalten ihres Vorsitzenden Herrn Prof. Friess angeschlossen und nicht geantwortet (die Namen der Ärzte und Wissenschaftler findet der Leser in der AdP-Homepage).

Zusammenfassend

ist daher zur Zeit festzuhalten,

daß Herr Prof. Friess, Herr Prof. Uhl und die anderen aktuellen Mitglieder des Hauptausschusses des wiss. Beirats des AdP e.V. auch weiterhin – aus welchen Gründen auch immer – nicht bereit zu sein scheinen, eine objektive Stellungnahme auf der Basis anerkannter ärztlicher und wissenschaftlicher Standards zu den angeblichen von Herrn Maly und Herrn Prof. Uhl über die vergangenen mehr als 10 Jahre im Netz, in den Medien und auf der Homepage – im März 2018 auch noch auf einem Regionaltreffen des AdP e.V. – berichteten Heilungen und Lebenszeitverlängerungen durch Einsatz der Maly-Meditation abzugeben,

daß diese jetzt von Herrn Prof. Friess vorgelegte „objektive Stellungnahme“ der Ärzte und Wissenschaftler des Hauptausschusses des AdP e.V., einschließlich Herrn Prof. Uhl`s, keinen nachvollziehbaren Nachweis nennt/erbringt oder zitiert, der bestätigt, daß mit der Maly-Meditation jemals Heilungen oder mehrjährige Lebenszeitverlängerungen von Patienten mit Pankreaskarzinomen, wie sie von den Herren Maly und Prof. Uhl über mittlerweile mehr als 10 Jahre berichtet werden, erreicht wurden, auch wenn mit derartigen Erfolgen von den Herren Maly und Prof. Uhl weiterhin im Netz, in den Medien und auf der Homepage für die Maly-Meditation geworben wird, und

daß Herr Prof. Uhl auch weiterhin sich nicht selbst als Arzt und Wissenschaftler verpflichtet zu fühlen scheint, durch Vorlage seiner Ergebnisse die mittlerweile mehrjährigen Diskussionen von ärztlicher und wissenschaftlicher Seite korrekt zu beenden und damit die um ihr Leben ringenden Tumorpatienten und die sie behandelnden Ärzte von einer sicher auch mal belastenden Ungewißheit (siehe oben) zu befreien – obwohl bereits vor vielen Jahren Vorwürfe der Unseriosität etc. wegen fehlender nachvollziehbarer Belege erhoben wurden.

Stattdessen scheinen Herr Prof. Friess und die Mitglieder des Hauptausschusses des AdP e.V. mit ihrer „Stellungnahme“ ihren Weg der vergangenen 4 Jahre weiter gehen zu wollen, nämlich auf Nachfragen nach nachvollziehbaren Belegen für die angeblichen Heilungen und Lebenszeitverlängerungen durch Einsatz der Maly-Meditation nicht zu antworten bzw. diese Nachfragen einfach zu ignorieren –

d.h. einen Weg zu gehen,

der den Mitgliedern und Patienten nicht hilft, sich in dem Gestrüpp der Bewertungen der Maly-Meditation im Netz, in den Medien und Homepages zwischen Unseriosität, Betrug und Scharlatanerie bis hin zu den angeblichen, von den Herren Maly und Prof. Uhl beobachteten Heilungen und mehrjährigen Lebenszeitverlängerungen durch Einsatz der Maly-Meditation zurecht zu finden, sondern die Patienten mit diesem Problem im wahrsten Sinne im Regen stehen läßt,

dafür aber ihrem Hauptausschuß-Mitglied Herrn Prof. Uhl weiterhin erlaubt, mit seinen „Wunder“-Heilungen etc. im Netz und in den Medien für die Maly-Meditation zu werben, ohne Kritik seitens der AdP-Leitung befürchten zu müssen, auch wenn Herr Prof. Uhl sich weiterhin weigert, seine Ergebnisse auf der Basis üblicher ärztlich-wissenschaftlicher Standards zu diskutieren/zu belegen.

Exemplarisch erlaube ich mir an dieser Stelle z.B. auf meine Schreiben an Herrn Prof. Friess vom 14.04.2020 und an Herrn Prof. Uhl vom 21.03.2021 zu verweisen. Ich hatte um eine Antwort auf nahezu gleichlautende Fragen gebeten, wie an Herrn Prof. Uhl:

„Ich wäre Ihnen dankbar,

  • wenn Sie mir einen publizierten Fallbericht oder eine klinische Studie nennen, die auch für Dritte nachvollziehbar einen heilenden Effekt der Maly-Heilmeditation auf das Tumorleiden von Patienten mit Pankreaskarzinomen belegen, d.h. die Heilung bereits austherapierter Patienten durch Meditation oder/und die Verlängerung der Überlebenszeiten dieser Patienten durch Meditation um viele Jahre;
  • wenn Sie mir renommierte Kliniken oder Chefärzte nennen, die für die Maly-Meditation in gleicher Weise wie Sie und Herr Maly werben, nämlich mit dem Hinweis, daß durch die Meditation Tumorleiden schon geheilt bzw. die Überlebenszeiten um Jahre verlängert werden konnten;
  • wenn Sie mir Untersuchungen/Studien nennen, auf denen Sie Ihre Aussagen gründen, daß die Maly-Meditation unter den verschiedenen Meditationsverfahren besonders für die Behandlung von Patienten mit Pankreaskarzinomen geeignet ist/sein soll?

Weiterhin bitte ich Sie um Hinweise, wo ich Belege dafür finden kann, daß der Einsatz der Maly-Meditation in den vergangenen mehr als 10 Jahren sog. „Selbstheilungskräfte“ aktiviert hat, die das Wachstum eines Pankreaskarzinomleidens nachweislich, d.h. auch durch Dritte an Hand vorgelegter Unterlagen bestätigt, gehemmt oder auch geheilt haben.“

Bis heute haben weder Herr Prof. Friess noch Herr Prof. Uhl geantwortet, geschweige denn eine Eingangsbestätigung abgegeben.

So bleibt zur Zeit nur,

– dem AdP e.V. zu wünschen, daß er sich nicht oder evtl. nicht weiter aus evtl. nicht-ärztlichen und nicht-wissenschaftlichen Gründen für die Maly-Meditation zum Nachteil seiner Patienten und Mitglieder instrumentalisieren läßt, und

– zu hoffen, daß wenigstens diese meine Beiträge und Fragen den betroffenen Patienten und den sie behandelnden Ärzten helfen mögen, sich selbst ein soweit möglich objektives und ein ihrem eigenen ärztlichen Handeln bzw. ihrer eigenen Gesundheit dienliches Bild zu verschaffen über die Frage,

– ob es sich bei dieser „Stellungnahme“ von Herrn Prof. Friess und den Mitgliedern des Hauptausschusses des Wiss. Beirats des AdP e.V. zur Maly-Meditation um eine ergebnisbasierte, d.h. um eine objektive, dem wissenschaftlichen und ärztlichen Standard entsprechende Information/Beratung handelt,

– oder aber nur um eine – aus welchen nicht-ärztlichen und nicht-wissenschaftlichen Gründen auch immer – unkritische Bewertung/ Befürwortung oder auch unseriöse Werbung für die von ihrem Hauptausschußkollegen Herrn Prof. Uhl seit gut 10 Jahren und auch heute noch im Netz, in den Medien und auf Homepages mit angeblich beobachteten Heilungen und Lebenszeitverlängerungen befürwortete und empfohlene Maly-Meditation. (x)

Prof. R. Klapdor
10.08.2022


Anhang: Meine Fragen an Herrn Prof. Friess in meinem Schreiben vom 03.06.2022, die bis heute von Herrn Prof. Friess und auch von den Mitgliedern des Hauptausschusses des Wiss. Beirats des AdP e.V. unbeantwortet geblieben sind.

(x) Als kleine Hilfe zur Urteilsfindung bei „Verdacht auf Scharlatanerie bzw. Quacksalberei“ sei auch der Hinweis auf die „Zehn Indizien für Quacksalberei“ im „Arznei-Telegramm“ 10/2003 erlaubt, auf die auch in der neuen S3-Leitlinie zur Komplementärmedizin (2021) hingewiesen wird.

Anhang

Meine Fragen aus meinem Schreiben an Herrn Prof. Friess vom 03.6.2022

1) Warum helfen Sie nicht den Patienten und Mitgliedern des AdP e.V. durch unzweideutige Stellungnahmen, sich in dem Gestrüpp der Beurteilungen der Werbungen Herrn Prof. Uhls mit Heilungen und auch mehrjährigen Lebens-zeitverlängerungen durch den Einsatz der Maly-Meditation zurecht zu finden. Bekanntlich variieren die Beurteilungen zwischen unseriös, Scharlatanerie, Betrug und eben den von Herrn Maly und Herrn Uhl angeblich beobachteten Heilungen und Lebenszeitverlängerungen – und zwar allein deshalb, weil Herr Prof. Uhl mittlerweile seit 4 Jahren nicht bereit ist, Mindestvoraussetzungen für verantwortliches ärztliches und wissenschaftliches Verhalten zu erfüllen, nämlich die Diskussion seiner Daten im Kreise kompetenter Kollegen.

2) Warum verweigern Sie mittlerweile seit mehreren Jahren eine objektive Einsichtnahme und eine auf anerkannten wissenschaftlichen und ärztlichen Kriterien basierende Beurteilung der angeblichen Heilungen und Lebenszeitverlängerungen, mit denen Herr Prof. Uhl mittlerweile seit gut 10 Jahren für den Einsatz der Maly-Meditation wirbt?

3) Kennen Sie einen Patienten, bei dem durch Anwendung der Maly-Meditation sog. „Selbstheilungskräfte“ aktiviert worden sind und dadurch dann nachweislich ein Krankheitsverlauf günstig beeinflußt worden ist? Kennen Sie eine diesbezügliche entsprechende Studie?

(Herr Prof. Uhl hat auf meine früheren entsprechenden Fragen bisher nicht geantwortet!).

4) Sind Ihnen nachvollziehbare Daten bekannt, die den nachfolgenden Passus in Ihrer „Stellungnahme“ rechtfertigen: „Es sollen (durch die Maly-Meditation) insbesondere die negativen Stress- und Angstfaktoren, die den Selbstheilungskräften entgegenwirken, reduziert, Schmerzen gelindert und insgesamt die Lebensqualität verbessert werden.“

Die auf Seite 2 Ihrer Stellungnahme zitierte Studie von Frau Prof. Meissner bestätigt diese Ihre Ausführungen jedenfalls nicht.

5) Worauf gründet sich Ihr Satz „Auch bei Patienten mit Pankreaserkrankungen, insbesondere beim Pankreaskarzinom (Bauchspeicheldrüsenkrebs) hat die Maly-Meditation eine größere Anwendung gefunden….“?

Was meinen Sie mit „größere Anwendung“? Welche bzw. wie viele Kliniken, ausser der Klinik Herrn Prof. Uhls, empfehlen den Einsatz der Maly-Meditation, um zu heilen oder die Lebenszeit zu verlängern?

6) Worauf gründet Herr Prof. Uhl Ihrer Meinung nach das Besondere und das Einzigartige der Maly-Meditation gegenüber anderen meditativen Verfahren, die nicht mit Heilungen und Lebenszeitverlängerungen beworben werden? Warum ist die Maly-Meditation nach Herrn Prof. Uhl „besonders“ zu empfehlen? Kennen Sie, Herr Prof. Friess, diesbezügliche Ergebnisse oder Studien? Ich kenne keine, und Herr Prof. Uhl hat bisher auf diese Frage nicht geantwortet

7) Worauf gründen Sie Ihre Aussage

Die Ergebnisse dieser explorativen prospektiven Studie zur Maly-Meditation sind aber durchaus interessant und sollten in einer größer angelegten und dann auch randomisierten Studie (Vergleich der Behandlungen mit und ohne Maly-Meditation) beim Pankreaskarzinom untersucht werden.“

Von welchen angeblich interessanten Ergebnisse dieser Studie meinen Sie, daß sie es wert sind, Anlaß zu einer großen randomisierten Studie zu geben ?

8) Wo finden Sie, Herr Prof. Friess, in der Dissertationsschrift Ergebnisse, die „darstellen“, daß „die zusätzliche Zuwendung“ (in diesem Falle durch die Maly-Meditation) „in der Begleitung schwer kranker Patienten mit der Diagnose eines fortgeschrittenen Pankreaskarzinoms immens wichtig für die subjektive Empfindung und Krankheitsbewältigung“ ist?

Die Studie von Frau Prof. Meissner läßt eine derartige Interpretation der Ergebnisse meines Wissens nicht zu.

9) Und was sagen Sie zum methodischen Vorgehen in der Dissertationsschrift, zu den Befragungen durch Herrn Maly, zur statistischen Auswertung, zum Ansatz und zur Durchführung dieser Studie?

10) Was würden Sie, Herr Prof. Friess, einem Leser antworten, wenn dieser meint, sich nicht des Eindrucks erwehren zu können, daß die Verantwortlichen dieser Studie nur darauf aus gewesen sind, während der Zeit der Maly-Anwendung irgendeine Veränderung eines oder mehrerer der untersuchten/ erfragten Parameter zeigen zu können, ohne gleichzeitig ernsthaftes Interesse daran gehabt zu haben, die Ergebnisse auf kausale Zusammenhänge zu prüfen. Durch ein derartiges Vorgehen würde sich natürlich die Chance erhöhen, irgendeinen Parameter zu finden, der sich während der Zeit der Maly-Applikation verändert, für den man dann erst einmal den Wunsch nach einer großen randomisierten Studie formulieren könnte. Und die Forderung nach bzw. die Durchführung einer großen randomisierten Studie – ganz gleich wie sinnvoll sie sein könnte – würde natürlich erst einmal für die nächsten Jahre die Maly-Meditation wieder in der Diskussion halten – auch ohne zuvor die von Herrn Prof. Uhl und Herrn Maly in früheren Jahren berichteten angeblichen Heilungen und Lebenszeitverlängerungen ärztlich und wissenschaftlich korrekt analysieren zu müssen.

11) Herr Prof. Uhl wirbt mit den von ihm gesehenen Ergebnissen seit gut 10 Jahren mit Heilungen, Wunderheilungen und Lebenszeitverlängerungen für den Einsatz der Maly-Meditation bei Patienten mit Pankreaskarzinomen.

Herr Prof. Uhl weigert sich meines Wissens über den gleichen Zeitraum, seine Unterlagen über diese zweifellos aufregenden Ergebnisse mit Kollegen und Wissenschaftlern zu diskutieren.

In meinen Augen ist dieses Verhalten über einen derartig langen Zeitraum ein ausgesprochen unwissenschaftliches Verhalten.

Werten Sie, Herr Prof. Friess, dieses Verhalten Herrn Prof. Uhls anders?

Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir Ihre diesbezügliche Meinung mitteilen würden!

12) Experten und Fachgesellschaften warnen Patienten vor Therapeuten, die mit Heilungen etc. für den Einsatz von meditativen bzw. komplementären Maßnahmen bei Tumorpatienten werben, ohne je einen nachvollziehbaren Nachweis für derartige Erfolge erbracht zu haben – unter Hinweis auf Unseriosität oder auch Scharlatanerie und Betrug gegenüber den Patienten.

Herr Prof. Uhl wirbt nun mit Heilungen usw. durch Einsatz der Maly-Meditation um Patienten mit Pankreaskarzinomen seit gut 10 Jahren, ohne bis heute einen nachvollziehbaren Nachweis vorgelegt zu haben, vielmehr sogar – soweit ich weiß – unter Verweigerung der Vorlage bzw. Diskussion seiner Ergebnisse.

Warum weisen Sie, Herr Prof. Friess, in Ihrer Stellungnahme nicht auf dieses Problem zumindest hin?

Oder betrachten Sie dieses Verhalten im „Fall Prof. Uhl“ als ärztlich verantwortliches Handeln gegenüber meist schwer kranken Tumorpatienten?

13) Bitte beantworten Sie, Herr Prof. Friess, die Frage, ob Herr Prof. Uhl Ihnen inzwischen Einblick in seine Unterlagen gezeigt hat und ob Sie dabei Unterlagen eingesehen haben, die zumindest bei einem Patienten einen Kausalzusammenhang zwischen Maly-Meditation und Heilung bzw. Lebenszeitverlängerung eines Tumor-leidens nachweisen konnten?

14) Worauf gründet sich Ihre Aussage bzw. Empfehlung unter Punkt 4) Ihrer Stellungnahme:

Eine Maly-Meditation kann aber aus unserer Sicht als eine zusätzliche Maßnahme im Rahmen einer komplementärmedizinischen Behandlung Anwendung finden….“

Basiert diese Ihre Aussage auf irgendeiner Art von wissenschaftlicher Auswertung bzw. Validierung bisheriger Ergebnisse?

15) Gibt es bisher auch nur eine einzige wissenschaftliche Auswertung, die gezeigt hat, daß die Ergebnisse der Maly-Meditation gleich erfolgreich oder erfolgreicher sind als andere meditative Verfahren? – Oder gibt es wissenschaftliche Ergebnisse, die zeigen, daß die Ergebnisse der Maly-Meditation nicht schlechter sind als die „Erfolge“ mit anderen, länger bekannten meditativen Verfahren?

16) Warum, Herr Prof. Friess, informieren Sie Ihre Patienten nicht sachlich und korrekt einfach in dem Sinne, wie ich es bereits 2018 (angesichts des damaligen – und wohl auch heute noch gültigen Kenntnisstandes) vorgeschlagen hatte, daß der AdP e.V. bis heute keine Unterlagen einsehen konnte, die eine Heilung oder Lebenszeit-verlängerung durch Einsatz der Maly-Meditation nachvollziehbar belegen? – Oder kennen Sie nachvollziehbare Belege? (Herrn Prof. Uhl hat bisher auf meine diesbezüglichen Anfragen nicht geantwortet.)